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DINSLAKEN. Die Theater AG
der Ernst-Barlach-Gesamtschule wurde zur Teilnahme am Landes-Schülertheater-Wettbewerb
1997 des Landes NRW eingeladen. Aus insgesamt 131 Bewerbungsgruppen sämtlicher
Schulformen und Altersstufen aus ganz NRW wurden nur zwölf Gruppen
ausgewählt, um an dem in der Woche vom 26. bis 31. Mai in Bergisch-Gladbach
stattfinden den Wettbewerb teilzunehmen. Die Freude der Beteiligten war
natürlich riesig, da auf dieses Ergebnis niemand zu hoffen gewagt
hatte. Allein die Tatsache dieser Auswahl aus so vielen Schultheatergruppen
ist ein großer Erfolg für die Schülerinnen und Schüler.
Während der laufenden Proben
zur neuen Produktion "Mittsommernachtstraumhochzeit" gelang es ihnen, das
anwesende Jurymitglied in dem Auswahlverfahren durch ihre schauspielerischen
Leistungen zu überzeugen. In der letzten Ferienwoche traf die offizielle
Benachrichtigung ein. Der Wettbewerb wird in seinem gesamten Ablauf vom
Landesinstitut für Lehrerfortbildung in Soest in Zusammenarbeit mit
dem Kultusministerium und Theaterleuten "vor Ort" organisiert.
An jedem Tag der Wettbewerbswoche
finden zwei bis drei Aufführungen auf einer professionell ausgestatteten
Bühne vor den jeweils anderen Schülerinnen und Schülern
statt. An jede Aufführung schließt sich eine Diskussion an,
so dass der gesamte Ablauf weniger einen Wettbewerbscharakter annimmt,
als vielmehr den eines Workshops. Der Sinn der Veranstaltung liegt dann
auch eher in dem Kennenlernen der anderen ausgewählten Bühnen-Produktionen,
um auch völlig andere Vorstellungen von Theater- oder Bühnenspiel
erfahren zu können. Der dadurch angeregte Gedankenaustausch mit anderen
gleichinteressierten Schülerinnen und Schülern steht im Vordergrund.
Nachdem nun die Entscheidung feststeht,
heißt es, jetzt noch intensiver zu proben und auch viel Freizeit
zu opfern, um die Vorbereitungen zu beschleunigen, da auch der Premierentermin
auf den 22. Mai vorgezogen werden muß. Die meisten der Schülerinnen
und Schüler haben bereits mit einem oder mehreren früheren Stücken
an der Ernst-Barlach-Gesamtschule Bühnenerfahrung gesammelt, entweder
in einer Arbeitsgemeinschaft oder im Wahlpflichtfach "Kunst/Darstellendes
Spiel". Die intensive Arbeit in diesem Bereich führte zu einem immer
größeren Interesse an diesen Unterrichts-
angeboten.
Wer im letzten Jahr eine der drei
ausverkauften Aufführungen der Theater-AG von "Don Giovanni" unter
der Leitung von Jochen Gerberding erleben durfte, wird sich sicher noch
an einen unvergesslichen Abend erinnern. Auch die damalige Kritik der NRZ
mit dem Tenor: "Es gab niemanden, der sich nicht vor Lachen krümmte",
war Ansporn zu weiteren Aktivitäten. Jochen Gerberding holte seinen
Kollegen Wolfhard Schulz zur Verstärkung des bewährten Teams
dazu und eine gemeinsame neue Produktion sollte endlich große Literatur
augenzwinkernd seriös auf die Bühne bringen Man einigte
sich auf Shakespeares unvergängliches Stück, oder war es etwa
die wunderbare Musik von Felix Mendelsohn, die zu diesem Thema anregte
? Jochen Gerberding floß eine wirklich kongeniale Bearbeitung des
Stoffes aus der Feder, und die Probenarbeiten, wie auch die Gestaltung
des Bühnenbildes, konnte beginnen. Der leicht korrigierte Titel der
neuen Bearbeitung allerdings läßt jedoch hoffen, daß die
Theater-AG dem Publikum doch wieder eine Überraschung bieten kann.
Daß dieses Konzept richtig
war, bestätigt der jetzige Erfolg. Die Beteiligung an dem Wettbewerb
gibt den Proben jetzt eine ganz andere Perspektive und Intensität.
Alle Beteiligten hoffen jetzt, die anderen eingeladenen Gruppen durch ihre
Bühnenproduktion zu beeindrucken und dabei Anlaß zu intensiver
Diskussion über Theater zu sein.
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