12. WEIHNACHTSTHEATERPRODUKTION
2006
Das Rumpelstilzchen
ODER GOLD UND GELD SIND
NICHT ALLES IN DER WELT
Illustration: Manfred Hermanns
„Was rumpelt so rum, durch
Nacht und Wind,
das ist das Stilzchen, es
rettet ein Kind!“
ZUM INHALT
Marie Müller, die Müllerstochter
ist unglücklich: Ihre Mutter Marianne lügt, dass sich die Windmühlenflügel
biegen und interessiert sich nur für’s Kaffeekränzchen. Nur gut,
dass Carlotta ihr zur Seite steht. Der Müllerinnen-Azubi ist ihr eine
gute Freundin und hält Müllers-Mühle am laufen.
Hasine Osman von Kizil und
Kaya
ist auch traurig. Sie ist den weiten Weg vom Goldenen Horn gereist, um
Balduin von Viktoria zu heiraten, und nun muss sie feststellen, dass die
Königsfamilie von Viktoria völlig bankrott ist: Die 6 Prinzessinnen
haben alles mit ihrem Luxus-Lotter-Leben verjubelt. Da ist guter Rat teuer!
Doch Barbara von Mastercard, die Vermögensberaterein hat eine Idee:
sie reist durch’s Land um das nötige Geld aufzutreiben. Und es kommt
, wie’s kommen muss: Sie erwischt Marianne Müller bei ihrer schönsten
Lüge: Ihre Tochter Marie könne Stroh zu Gold spinnen! Auf dem
Schloss muss Marie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, sonst droht
Übles, oder sie heiratet Prinz Balduin und wird Königin. In ihrer
größten Not taucht dieses merkwürdige Männchen auf
– Rumpelstilzchen verspricht Marie zu helfen, wenn sie ihm ihr erstes Kind
überlässt. Aber warum? Was will es mit einem Kind? Essen? Nein,
weit gefehlt: Rumpelstilzchen will nur nicht, dass ein Kind in einer solch
gold- und geldgierigen Familie aufwächst. Dann ist der Tag gekommen:
Balduin Junior soll von seinen Eltern getrennt werden! Aber es hat sich
vieles bei Hofe geändert! Wird Rumpelstilzchen sein Ziel erreichen?
Kann Carlotta ihrer Freundin Marie helfen? Was wird aus Hasine – findet
sie noch einen Mann zum Heiraten? Und muss sich Rumpelstilzchen am Ende
wirklich vor Wut auseinander reißen?
Kommt her, seht selbst,
wir freuen uns auf Euch!
Rumpelstilzchen
„Die Menschen nach
dem Gelde streben,
vergessen dabei Lieb
und Leben.
Besitz allein nicht
glücklich macht,
wertvoll wenn ein
Kind dir lacht!“
HINWEIS
Der komplette Originaltext kann gratis online angefordert werden unter:
info@schuelertheater.de
Rocklive
von “Rumpelin’ Steel“
unter der Leitung von Lutz
Weigang
Arne Vielberg – Drums
Maike Salawarda – Vocal
Stefan Rachner – Bass
Anna Kietzmann – Vocal
Lukas Polten – E-Gitarre
Denise Broscho – Vocal
Henning Luckow – Acc. Gitarre
Monique Günzel – Vocal
Lutz Weigang – E-Gitarre
Johanna Schmidt – Piano
Angelika Lachov - Keyboard
„Das gibt’s doch gar nicht!
Doch – bei Müller
Stroh zu Gold
Das wär’ der Knüller!
Das kann doch wirklich
nicht gelingen-
Stroh zu Gold
Kann man nicht spinnen!
Das gibt’s doch gar nicht!
Doch bei Müller!“
„Es ist doch nicht zu glauben
Einfach undenkbar,
dass hier so etwas passiert!
Wir sind die RUMPLIN’ STEELS
Und wünschen Euch ein Frohes Fest!
Und würden uns sehr freuen
Wenn Ihr das alles nicht vergesst!
Frohe Weihnacht!“
SZENENFOLGE
1. Szene „Eine gute Partie?“
Hasine
Es ist doch nicht zu glauben, einfach
undenkbar, also dass mir so etwas passiert, mir, der Prinzessin Hasine
Osman von Kizil und Kaya. Wenn das meine Freundinnen erfahren bin ich gesellschaftlich
erledigt, unten durch, einfach weg vom goldenen Horn. Aber nun mal langsam,
von vorn, damit sie überhaupt wissen, was mir armen, hilflosen Heimatlosen
zugestoßen ist. Nun denn, da schreibt mir doch meine Freundin
Prinzessin Chantal von Viktoria, ich hab sie bei einem Badeurlaub in Antalya
kennengelernt, ihr Bruder Prinz Balduin könnte heiraten, er wäre
ganz hübsch und überhaupt, er wäre ne gute Partie. Ich mach
mich also auf den langen Weg in dieses kalte, nasse Land und was is, nix
is, ihr Bruder und diese ganze Sippe von Viktoria ist bankrott, völlig
pleite, total abgebrannt. Von wegen „Gute Partie“.
Chantal
(auf) Hasine, was ist? Bist du schon
wieder am moppern?
Hasine
Hör bloß auf, von wegen
moppern. Ich will hier weg und das auf schnellstem Weg
Chantal
Aber warum denn, ist doch ganz lustig
hier, oder?
Hasine
Lustig, da fliegt mir ja der Döner
um die Ohren. Ich wollte reich heiraten, und was ist dein Bruder: arm wie
ne Moscheeratte
Chantal
Moscheeratte, du meinst Kirchenmaus
Hasine
Kann auch sein, egal. Ich häng
hier fest, meine Ersparnisse sind aufgebraucht und ich kann mir noch nicht
mal ein Rückfahrticket kaufen.
Chantal
Ich würd dir ja was leihen. Aber
du weißt ja, ich hab auch nichts
Hasine
Jaja, ich weiß ja. Und was mach
ich jetzt? Dabei hab ich schon einen muselmanischen Hochzeitstanz geübt
Chantal
Echt, zeig doch mal
Hasine
Meinst du?!
Chantal
Aber sicher
Hasine
Na gut, wenn du es sagst, aber nicht
lachen
Chantal
Versprochen
Hasine
Also dann los (tanzt)
2. Szene „Wir wollen shoppen!“
1. Tanz „Schicki-Micki-Tanz“
3. Szene „Ebbe in der Reichsschatulle“
4. Szene „Das wird noch
böse enden!“
2. Tanz „Tanz der Mehlsäcke“
5. Szene „Stroh zu Gold“
6. Szene „Pleitegeier“
Hasine
Jetzt sitze ich hier immer noch fest!
Und kein Funken Hoffnung auf meine Heimreise, ich werde noch völlig
rammdösig. Die Pleitegeier kreisen schon über dem Schloß,
die Mäuse verlassen fluchtartig die Speisekammern und die Prinzessinnen
werden immer zickiger, weil sie nicht wissen, was sie tun sollen. Ohne
Moos, nix los! Lange halte ich das nicht mehr aus, dann lauf ich zu Fuß
zum Bosporus. Obwohl, ich hab gehört, dass sich eine Vermögensberaterin
eingeschaltet hat. Hoffentlich fällt der was ein. Die Hoffnung stirbt
zuletzt...
7. Szene „Money, money, money“
8. Szene „Ruhe! Spinnen!“
9. Szene „Der Handel ist
perfekt!“
3. Tanz „Verwandlung“
10. Szene „Strike“
11. Szene „Alles oder Nichts“
4. Tanz „Feenzauber“
12. Szene „Das Leben hält
immer etwas für uns bereit“
Hasine
Und das Unmögliche wurde wahr:
das kleine merkwürdige Männchen half Marie auch beim zweiten
Male. Die Reichschatulle war wieder gefüllt, die Prinzessinnen fallen
von einem Kaufrausch in den nächsten. Morgen treffen sie sich mit
Paris Hilton zum Gehirnpiercing. Barbara von Mastercard bekam ihr Erfolgshonorar
und fliegt zwischen Schloß und Miami ständig hin und her. Marianne
Müller verkaufte ihre Mühle an Carlotta und ist Regierungspräsidentin
des Landes geworden. Jetzt kann sie lügen bis sich die Balken biegen
und keiner traut sich was dagegen zu sagen. Prinz Balduin und Marie haben
geheiratet, sie wurden König und Königin, und seit kurzem sind
sie glückliche Eltern eines kleinen Jungen: Balduin junior. Und ich?
Ja, eigentlich wollte ich zurück in meine Heimat reisen, aber hier
ist es sehr viel angenehmer: ich hab den Job als Kindermädchen für
Balduin junior übernommen und werde dafür mehr als fürstlich
entlohnt. Warum sollte ich also abreisen? Eigentlich könnte unsere
Geschichte hier mit den berühmten Worten enden: „Und wenn sie nicht
gestorben sind, dann leben sie noch heute!“ Doch das Leben hält immer
etwas für uns bereit... aber... aber, was ist denn das?! Balduin junior,
du stinkst!! Entschuldigung, aber ich muß mal eben die Windeln wechseln!
Komm mit, du kleiner Stinkmops!
13. Szene „Goldkind?“
14. Szene „Alle für
einen!“
15. Szene „Laß der
Königin ihr Kind!“
16. Szene „Nimm das schnellste
Kamel!“
17. Szene „Da kann nur noch
Carlotta helfen“
18. Szene „Wie der Wind
zurück ins Schloss“
Carlotta
Jetzt bin ich schon 36 Stunden ununterbrochen
unterwegs. Das Kamel ist völlig erschöpft und ich bin hundemüde.
Dutzende von Hinterwäldlern habe ich nach ihrem Namen gefragt, aber
irgendwie bin ich nicht wirklich weitergekommen. Sicher, es gibt schon
unglaubliche Namen, wie Nacktnasenwombat, Lidllitt, Memepp oder Käsetresen.
Doch glaub ich nicht, dass einer davon der Richtige ist. Trotzdem, ich
muß zurück! Morgen ist die letzte Möglichkeit, das der
kleine Balduin bei seinen Eltern bleiben darf. Ich muß mich auf den
Rückweg machen. Doch vorher brauche ich eine Mütze voll Schlaf
und mein treues Kamel auch! (Kamel nickt, schnarcht) Gute Nacht! (schläft
ein)
Rumpelstilzchen (auf)
Nur noch diese Nacht, dann hol ich
mir das Kind der Königin. Ich freu mich so, dann bin ich nicht mehr
so allein und einsam. (Rumpelstilzchen tanzt um das Feuer, Kamel weckt
Carlotta)
Ich werde dem Kind alles beibringen,
was ich gelernt habe. Es wird ein guter Mensch werden, ohne Neid, Gier,
Lüge oder Betrug. Nein, dieses unschuldige Kind wird nicht dem schnöden
Mammon geopfert.
„Heute back ich, morgen brau
ich,
übermorgen hol ich der Königin
ihr Kind.
Ach, wie gut das niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!“
(ab)
Carlotta
Es gibt doch noch einen Gott auf dieser
Welt. Was für eine Fügung des Himmels! Rumpelstilzchen heißt
das Männchen also. Jetzt aber wie der Wind zurück ins Schloß,
mein Kamel!
5. Tanz „Tanz der Flammen“
19. Szene „Die Stunde der
Wahrheit“
6. Tanz „Hochzeitstanz“
20. Szene „Das Rumpelstilzchen
- Finale“
ES WIRKEN MIT
Hasine Osman von Kizil und
Kaya - Ilknur Yavuz / Deniz Yanik
Rumpelstilzchen
- Fred Westhoff
Gloria von Viktoria, Königin
- Linnea van Meerbeck
Balduin, Prinz
- Marvin Kodalak
Barbara von Mastercard,
Vermögensberaterin - Laura Wansing
Die 6 Prinzessinnen:
Chantal
- Michelle Gonschorek
Jeanette
- Svenja Bittner
Jacqueline
- Denise Broscho
Juliette
- Isin Seker
Ninette
- Gianna Schicke
Angelique
- Stefanie Pilch
Marianne Müller, Müllerin
- Monique Günzel
Marie Müller, deren
Tochter - Katharina Baßfeld
Carlotta, Müllerinnen
– Azubi - Simone Rankl
TECHNIK
Serley Totakhail - Licht
Shariat Mirtalebi - Ton
TÄNZERINNEN
Hacer Celik
Geraldine Labus
Svenja Herhammer
Dana Hrziwnak
Jennifer Reimann
Stefanie Schnittcher
Anna Kietzmann
Kübra Balci
Julia Paetzel
Gina Schwarz
BÜHNENBILD
Lasse Florichs
Tugba Demirtas
Lilija Garlovych
Sebastian Luderer
Esra Acikgöz
Selda Göl
Manuel Schopen
Yanik Deniz
Choreografie Jutta
SIMON
Künstlerische Gestaltung
Manfred HERMANNS
Kostüme Sabine
DICKE
Text und Regie Jochen
K.GERBERDING
www.schuelertheater.de