ÖFFENTLICHE
VORSTELLUNG AM 20.12.2005 UM 18.30 UHR
UNSER
2005
Seeräuberschwur
„Sechs wilde Mädels auf des toten
Mannes Kiste,
hej hoo und ne Buddel voll Rum! Bumm!
Schiffe versenken, Leute ertränken,
Prisen verkaufen, Rum versaufen,
Kopf ab, hua!“
Zum Inhalt
Moin moin!
Prinz Waldorf von Astoria
möchte angeln. Also rudert
er mit seinem Diener Heinrich Mücke zu den Weihnachtsinseln. Dort
fangen sie, sehr zum Ärger des Klabautermanns, dessen fliegenden Lieblingsfisch.
Prinz Waldorf wird in einen Frosch verwandelt, Heinrich bleibt allein zurück.
Die Sechs Wilden Mädels, die Crew des gefürchteten Piratenkapitäns
Nepomuk von Blei, finden ihn und schleppen ihn an Bord ihres Schiffs, der
„Mövenschiet“.
Dort soll er als Smutje „Hein
Mück“ für die Piraten kochen, denn die Kochkünste von Norda,
Käptn Bleis „Mudder“, sind auf allen Sieben Weltmeeren gefürchtet.
Nikolina, die Tochter von
Nepomuk, ist traurig. Sie soll unbedingt heiraten, will aber nicht.
Wäre sie doch bei ihrer
Mutter, die hat ihr eigenes Schiff und
ihr eigenes Kommando! Die Kette mit dem goldenen Anker ist ihr das liebste
Erinnerungsstück. Aber hoppla! Einmal nicht richtig aufgepasst und
schon ist das gute Stück über Bord gefallen. Die Sechs Wilden
Mädels wollen Nikolina nicht helfen, zuviel Schiss inne Büx,
sie können nicht schwimmen!
Doch unerwartete Hilfe aus
dem Wasser naht: Plitschplatsch, der Frosch bietet
sich für eine „kleine“ Gegenleistung an, die Kette aus dem Meer zu
holen. Nikolina ist nach anfänglichem Zögern einverstanden ...
doch löst sie auch ihr Versprechen ein? Wer ist dieser merkwürdige
Frosch? Und wie endet die Geschichte? Seht nur selbst, dann erfahrt Ihr,
wie es dem Froschkönig in der wüsten Welt wilder norddeutscher
Piraten ergeht!
Wir freuen uns auf Euch!
Ahoi!
Szenenfolge
1. Szene
Angeln
1. Tanz
Fliegende Fische
2. Szene
Die Wilden Mädels
3. Szene
Heiraten? Pfui Deibel
2. Tanz
Kistenspektakel
4. Szene
Wech, is wech!
5. Szene
Plitschplatsch
3. Tanz
Unterwasserphantasie
6. Szene
Undank
7. Szene
Piratenwihnacht
4. Tanz
Seeräubergelage
8. Szene
Der Frosch bei Tisch
9. Szene
Der Frosch im Bett
5. Tanz
Traum
10. Szene
Aus Frosch mach Prinz
11.Szene
Verbandelung
6. Tanz
Tampentanz
12. Szene
Wech nach See
Songs
Hein Mück aus Bremerhaven
"Hein Mück aus Bremerhaven
hat bei den Mädels Glück,
und wenn er lecker Essen kocht,
ist er das beste Stück!"
Muddi komm bald wieder
"Muddi komm bald wieder, bald wieder nach
Haus.
Muddi fahr nie wieder, nie wieder
hinaus.
Ich mach mir Sorgen, Sorgen um dich.
Denk auch an Morgen, denk auch an
mich!"
Es trinken die Matrosen
"Es trinken die Matrosen
von allen Spirituosen
am liebsten
Rum fallera, Rum, fallera
Rum aus Jamaica!"
Plitschplatsch ist prima
"Plitschplatsch ist prima, Plitschplatsch
ist ne Wucht,
mit Plitschplatsch macht das Kuscheln
Spaß,
In der warmen Koje liegt ein dicker
Frosch,
mit Plitschplatsch, mit Plitschplatsch,
mit Plitschplatsch macht das Kuscheln
Spaß!"
„Weihnachtspiratenshanty“
Auf der Mövenschiet
zur Weihnachtszeit
(feierlich)
"Oh Tannäbaum, oh Tannäbaum,
wie grün sind deine Bläddä?
(mit Schwung)
Auf der Möwenschiet zur Weihnachtszeit,
(alle holen Glöckchen raus)
düdeldüdellüd,
sün Käptn und Mannschaft
voll breit, düdeldüdellüd.
Feiern fürchterlich, sind nich
stieselich
auf der Möwenschiet zur Weihnachtszeit.
Wer noch niemals zur heiligen Zeit,düdeldüdellüd,
Rum getrunken, der tut uns so leid,
düdeldüdellüd.
Ist ein armer Wicht, denn er kennt
es nicht,
Rum und Grünkohl kleit in sein
Gesicht.
(mit Gefühl)
Oh Tannäbaum, oh Tannäbaum,
wie grün sind deine Bläddä?"
genehmigt von A.K.
(Alle Kraft voraus) Tüddelmors
Es spielen
Kapitän Nepomuk von
Blei – Christian HALFMANN
Nikolina von Blei, seine
Tochter – Romeike SCHWARZ
Norda von Blei, seine Mutter
– Nils HULVERSHORN
Prinz Waldorf von Astoria
– Benjamin ANGST
Hein Mück, sein Diener
– Cedric DROST
Die Wilden Mädchen
Säbel-Susi – Jessica
AMBRIFI
Tiger-Lilly – Kerstin SCHIPMANN
Pistolen-Patty – Shirly
PATTHAWARO
Messer-Marie – Peggy TOUSSAINT
Knochenknacker-Karla – Dominique
TOMBRINK
Totenkopf-Trine – Sarah
KLEINSCHMIDT
Onno von Knacke, der Klabautermann
– Monique CHARBON
Nies Puck, nordd. Hausgeist
– Jaqueline BAßFELD
Die Fliege – Swetlana BERGMANN
Es wirken mit
Technik
Ton – Angelina HUDASCH,
Katrin KRISCHIK
Licht – Simon PLINIUS
Tänze
Yvonne BETKE
Jaqueline BAßFELD
Lea GAJO
Doreen GERKEMEIER
Dana JARCZYK
Katja MENDGEN
Sabrina DÖRING
Monique CHARBON
Bühnenbild
Simone KRISCHIK
Behare DERNJANI
Swetlana BERGMANN
Angelina HUDASCH
Lisa NOWAK
Maria STARK
Denise SABOROWSKI
Melissa GRANSEE
Kostüme
Beyhan BAYFIDAN
Lisa - Marie FUCHS
Laura GORDON
Mandy HEYDUK
Albina LOIKO
Aylin AKTAS
Rebecca FORST
Sabrina KAMINSKI
Katja KARUßEIT
Annika KEHR
Laura SUCHOMEL
Choreografien Jutta
SIMON
Künstlerische Gestaltung
Manfred HERMANNS
Kostüme Sabine
DICKE
Musikarrangements und
Einspielungen Andreas WELNA
Text und Regie Jochen
K.GERBERDING
„Und wen die Götter
lieben, den lassen sie spinnen.“ Horst Janssen
Plakatentwürfe
des
WP-1 Kurses "Mediengestaltung"
nu'n büschen
Text:
6. Szene „Plitschplatsch“
Nepomuk
Und du willst wirklich nicht zum Frühstück kommen?
Norda
Kind, du musst was essen!
Nikolina
Nein, ich will aber nicht.
Norda
Nikolina, du fällst uns sonst vom Fleisch.
Nikolina
Mir doch egal.
Norda
Und das alles nur wegen der Kette.
Nikolina
Mamas Kette!
Nepomuk
Töchting, ich klau dir eine neue.
Nikolina
Das ist nicht dasselbe. Und jetzt lasst mich bitte in Ruhe, ich will traurig
sein!
Nepomuk
Aber ...
Nikolina
Alleine!
Norda
Komm mein Sohn, wir gehen, wenn Nikolina es so möchte.
Nikolina
Ja, möchte ich.
Norda
Wir schicken dir aber was zu essen an Deck.
Nikolina
Nein!
Nepomuk
Doch. (im Gehen) Hein komm mal her, aber ‘n bisschen zackig.
Hein
(aus dem Hintergrund) Aye aye, Käptn!
Nikolina
Können die einen nicht mal in Frieden lassen, das geht mir ja sowas
von auf die Nerven. Sonst interessiert es die auch einen gepressten Schleusendreck
wie’s mir geht.
Hein
Nikolina, ich bring dir dein Frühstück: gebratene Möweneier
mit Toast und Tee.
Nikolina
Kannst du wieder mitnehmen.
Hein
Deine Großmutter sagt aber, ...
Nikolina
Ist mir egal, was Oma sagt.
Hein
Und der Käptn sagt auch ...
Nikolina
Ist mir auch egal.
Hein
Aber was soll ich denn mit dem Frühstück machen?
Nikolina
Weißt du, was du mit deinem Frühstück machen kannst? Die
Fische füttern (wirft ihm das Tablett vor die Füße).
Hein
Alles klar, Nikolina, hab verstanden, zieh mich zurück (ab).
Nikolina
Auch besser so. Das hält man ja im Kopf nicht aus! Wird Zeit, dass
ich mir ‘n eignes Schiff suche oder ich ziehe zu Mama ... aber wer weiß
wo die gerade rumschippert ... singt („Muddi, komm bald wieder“).
Muddi komm bald wieder, bald wieder nach Haus.
Muddi fahr nie wieder, nie wieder hinaus.
Ich mach mir Sorgen, Sorgen um dich.
Denk auch an Morgen, denk auch an mich!
Plitschplatsch (auf)
Quak!
Nikolina
Was war das?
Plitschplatsch Quak!
Nikolina
Baah, wat ‘n hässlichen Ochsenfrosch!
Plitschplatsch Moin!
Nikolina
Bitte?!
Plitschplatsch Moin!
Nikolina
Du sprichst ja.
Plitschplatsch Na,
singen kann man das wohl nicht nennen. Aber sag, was hast du, Piratentochter,
du schaust so traurig, dass sich ein Stein erbarmen möchte.
Nikolina
Ach, alter Wasserpatscher, ich bin so traurig, weil mir meine Kette mit
dem goldenen Anker ins Meer gefallen ist. Und sie war ein Andenken an meine
Mutter.
Plitschplatsch Sei
nicht betrübt, ich kann dir wohl helfen.
Nikolina
Ja?!
Plitschplatsch Aber
was gibst du mir, wenn ich sie dir wieder heraufhole?
Nikolina
Was du haben willst, liebster Frosch, meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine,
und auch die goldene Uhr, die ich trage, die kommt aus der Schweiz.
Plitschplatsch Deine
Kleider, deine Perlen und Edelsteine und deine Uhr, die mag ich nicht;
aber wenn du mich liebhaben willst, und ich dein Kumpel und Gefährte
sein darf, und ich am Tisch neben dir sitzen, von deinem goldenen Teller
essen, aus deinem goldenen Becher trinken und in deinem Bettlein schlafen
darf: wenn du mir das versprichst, dann will ich auf den Meeresgrund hinabtauchen
und dir deine goldenen Kette wieder heraufholen.
Nikolina
Auch das mit dem Bett?!
Plitschplatsch Das
muss auch sein.
Nikolina
Na gut, ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur meine
Kette wiederbringst.
Plitschplatsch Dann
ist unser Handel perfekt, schlag ein!
Nikolina
So nun aber ab mit dir ins Wasser, ich warte (Plitschplatsch ab).
Also so ein Dösbaddel, als ob ich einen Frosch als Freund haben will.
Außerdem gehört der ins Wasser und nicht an meinen Tisch oder
gar in mein Bett, baah. Der blöde Frosch kann mir mal fix an Mors
klein!
Kleiner
Service: Norddeutsch für Landratten
Ahoi – Matrosengruß
Aye aye – Geht klar
bannich – ziemlich,
besonders
büschen – bisschen
Buddel – Flasche
Bangbüx – Angsthase
Dösbaddel –
Doofmann
Dusselkopp – Dummkopf
Deibel – Teufel
Denn man tau – dann
man zu
ejn, twej, drej
– eins, zwei, drei
Fockmast – großer
Mast auf einem Segelschiff
Fischkopp – Fischkopf,
„Süddeutscher“ Name für Norddeutsche
fünsch – böse
Fixn Dutt – fertiges
Haarteil, auch Mensch mit schneller Auffassungsgabe
Feudel – Aufnehmer
Grünkohl und
Pinkel – Grünkohl mit Hafergrützwurst, norddeutsches Nationalgericht
Gepresster Schleusendreck
– Spanplatten
hissen – hochziehen
Hummel Hummel, Mors
Mors – Hamburger Gruß
Heuler – junger
Seehund
o hauahauaha – o
mannomannomann
Hol dat muhl – Halt
dein Maul
Kaperfahrt –Seeräuberfahrt
Kannst mir mol fix
an Mors klein – Du kannst mich mal ...
Kajüte – Unterkunft
an Bord
Kladderadatsch –
Durcheinander, Kram
Kielholen – Seemannsstrafe
Koje – Bett an Bord
Kombüse – Küche
an Bord
Klabautermann –
Geist der vor einem Schiffsunglück erscheint
Kinnings – Kinder,
Kumpels
lütt, min Lütten
– klein, mein Kleiner
Labskaus – Kartoffeln,
Fisch, Fleisch durcheinandergekocht, Resteessen
Möwenschiet
– Möwenkacke
Mors – Popo, böse:
Arsch
Mudder – Mutter,
lieb: Muddi
Nies Puck – kleiner
Hausgeist, der alles versteckt, wenn er keine Hafergrütze bekommt
Onno – ostfries.
Häuptlingsname
Pass up – pass auf
Prise – Seeräuberbeute
Puschen – bequeme
Hausschuhe
Pütz – Wassereimer
zum Deckschrubben
Paddel – hier: Füße
Petri heil, Petri
dank – Gruß der Fischer
piddelich – stinkig,
ekelig
Piraten – Seeräuber,
Freibeuter, Bukaniers, Likedeeler, Korsaren, Filibuster, Viktualienbrüder
Rum – norddeutsches
Feuerwasser, stammt aus der Karibik
rumschippern – herumfahren
Smutje – Schiffskoch
Schiet – Mist, Scheiß
Schietbüddel
– volle Windel, hier: kleines Kind
Sach wat – Sag was
stieseliger Nieselprim
– Zimperlicher
Shanty – Arbeitslied
der Matrosen
Schiss – Angst
Tampen – dickes
Schiffsseil
Töchting –
Tochter
Trantüte –
Schlafmütze
Tüddelmors
– Verwirrter
Tüddelkram
– Blödsinn
Tüffel – jemand,
der über seine eigenen Füße stolpert
Torfkopp – Blödmann,
die Torfstecher galten damals als nicht besonders helle
Törn – Seereise
über die Planke
laufen lassen – Schiffsstrafe
Vadder – Vater,
lieb: Vaddi
Wat schall ick bloß
moken – was soll ich bloß machen
Wech is wech – weg
ist weg, vorbei ist vorbei
Wihnacht – Weihnachten
Wanten – Teil der
Takelage zum Heraufsteigen in die Masten
TSCHÜßING!
THEATERPRODUKTION 2005